Holsten-Bexten
Interview mit Alfons Robbes, Ehrenortsbürgermeister von Holsten-Bexten
Bericht: Lingener Tagespost vom 28.07.2009

Das Dorf Holsten-Bexten entstand aus mehreren Streusiedlungen. Die älteste Siedlung ist das heutige Vorbexten und wurde unter dem Namen Falbeki im Heberegister des Klosters Werden bereits im Jahre 890 erwähnt. Durch Urnenfunde in Hinterholsten ist man sicher, das vor dem Jahr 890 Menschen in dieser Gegend siedelten.
Eine erkennbare Dorfmitte entstand erst nach dem 2. Weltkrieg mit dem Bau der Kirche, der Ansiedlung von Lebensmittelgeschäften und Gastwirtschaften sowie mit dem Bau der Schule und des Kindergartens. Rund um dieses Zentrum entstanden seit 1950 neue Wohnsiedlungen. Hinzu kam eine nicht unbeträchtliche Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen, die in unserem Dorf nach 1945 eine neue Heimat fanden. Die Gesamtfläche Holsten-Bextens beläuft sich auf etwa 1.842 Hektar.
Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde Holsten-Bexten durch die Sprengung der Emsbrücke von Salzbergen getrennt, und so mussten die Holstener und Bextener sich selbst die Zukunft sichern. Der Gemeinschaftssinn wurde durch den Bau der Kirche noch stärker.
Die Ortsteile wuchsen, und schon wurden die Stimmen über den Bau der gemeinsamen Schule laut. Diese gemeinsame Schule (Volksschule) wurde 1964 eingeweiht. Damit auch unsere Kinder den gleichen Wissensstand hatten wie in anderen Orten, wurde 1974 ein Zwei-Gruppen-Kindergarten gebaut. In den vergangenen 25 Jahren wurden vier neue Baugebiete ausgewiesen.
Die Nachfrage nach Bauplätzen ist immer noch vorhanden. Dies hängt sicherlich neben der reizvollen Landschaft auch damit zusammen, dass die Arbeitsplätze im Industriegebiet Holsterfeld sowie in Salzbergen und den Nachbargemeinden auf kurzem Wege erreicht werden können.
Aufgrund der positiven Entwicklung der letzten Jahre werden sowohl der Kindergarten als auch die Grundschule Holsten-Bexten in naher Zukunft ausgelastet sein. In der Grundschule wird zudem ab dem Beginn des Schuljahres 2008/2009 eine Ganztagsbetreuung für die Kinder angeboten. Eine Erweiterung des Kindergartens um Räumlichkeiten für Krippenplätze und der Grundschule um eine Mensa sowie einen Kreativraum wurde vorgenommen.
Mit der vor einigen Jahren durchgeführten Dorferneuerung bekam unser Ortsteil Holsten-Bexten durch verschiedene Maßnahmen ein völlig neues Gesicht. Vor einigen Jahren sind in Verbindung mit der Fertigstellung der A30, Anschlussstelle Rheine-Nord, das Industriegebiet Holsterfeld und Holsterfeld-Ost am östlichen Rand von Holsten-Bexten entstanden. Hier ist u.a. die Firma GE Wind Energy mit über 900 Mitarbeitern angesiedelt.
Im Tourismusbereich hat sich Holsten-Bexten in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. Direkt durch den Ort Holsten-Bexten führt der stark befahrene Radwanderweg „Emsland-Route“. Der 1,6 ha große Hengemühlensee in Holsterfeld ist gerade in den Sommermonaten ein großer Anziehungspunkt. Hier entstand in den letzten Jahren ein Ferienhausgebiet mit über 70 Wochenendhäusern. Weitere Ferienhäuser stehen im „Holstener Holde“ direkt an der Ems.
Angler und Wassersportler kommen natürlich auch auf dem reizvollen Fluss „Ems“ auf ihre Kosten. Direkt an der Emsbrücke, die Holsten-Bexten mit Salzbergen verbindet, ist der Bootsanleger zu finden. Von hier aus gehen die Ausflugsschiffe nach Lingen/Hanekenfähr oder seit einiger Zeit auch nach Rheine. Hier kann man die idyllische Emslandschaft genießen. Wir Holstener und Bextener fühlen uns sehr wohl und sind stolz auf die Entwicklung des Ortes.